Burnout ist eine der zahlreichen pathologischen Störungen unserer Gesellschaft, die immer weiter zunimmt und Männer wie Frauen, vor allem am Arbeitsplatz betrifft. Aus diesem Grund lautet die offizielle Bezeichnung „berufliches Burnout“, auch wenn es heute auch in anderen Bereichen, wie der Familie, vorkommt.

Beim Summit werde ich zunächst die wesentlichen Unterschiede zwischen Burnout und Depression erläutern, ein Bild der Situation in Europa zeichnen und über die Fragen der öffentlichen Gesundheit sprechen, die hinter diesem Problem stehen. Wir werden uns dem Burnout ganz konkret nähern, indem wir drei präzise Stadien besprechen, die leicht zu erkennen sind, eine Methode, mit der man schnell feststellen kann, in welchem Stadium der Erschöpfung sich der/die Betroffene befindet, wie man eine Behandlung nach dem 6-Schichten-System erstellt und welche Fallen es gibt (wann sollte man wieder aktiv werden, Fleisch essen oder nicht, besteht die Gefahr einer Depression usw.).

Schließlich werden wir über Gesundheitsberatung sprechen, um den Genesungsprozess zu begleiten. Dieser sehr lebendige Kurs basiert auf Übungen, Praxis, Spielen und dem Teilen von Erfahrungen. Er endet mit einer individuell maßgeschneiderten Behandlung.

In diesem Workshop geht es sowohl um Dich als auch um deine Klient:innen. Zwei Aspekte stehen dabei im Mittelpunkt: 1. Was geschieht mit unserem Körper (und unserem Geist) wenn wir versuchen, unsere Klient:innen zu verstehen? 2. Wie können wir mögliche negative Konsequenzen für uns vermeiden und uns schützen?
Wissenschaftler:innen haben begonnen ein Phänomen zu erforschen, mit dem wir als Shiatsu-Praktizierende schon vertraut sind. Sie nennen es interpersonelle physiologische Koordination. Dabei geht es um emotionale Ansteckung, Schmerzansteckung und die Synchronisation des autonomen Nervensystems von zwei oder mehr Menschen. Ein Teil dieser Dynamik ist ein Vorgang, den man Gehirnkopplung nennt, wenn unsere Gehirne als Netzwerk mit anderen zusammenarbeiten. Die meiste Zeit geschieht dies unbewusst. Aber wir alle tun es - ständig.

Warum und wie geschieht das? Manche von uns nehmen wahr, wie andere sich fühlen und sind sich auch bewusst, dass sie etwas wahrnehmen, das von jemand anderem stammt. Das nennen wir somatische Empathie. Das Problem ist, dass übermäßige somatische Empathie anstrengend ist und dass diejenigen, die besonders zugänglich dafür sind, oft eine Vorgeschichte von Burnout, chronischer Müdigkeit und Depression haben.

Unabhängig davon, ob wir merken, dass wir das Leiden unserer Klient:innen teilen oder nicht, müssen wir lernen, mit diesem Prozess umzugehen. Wir müssen auch besser verstehen, welche Rolle die somatische Empathie bei der Entstehung der Symptome unserer Klient:innen spielt oder gespielt hat. Wenn wir das, was wir in diesem Workshop über die Mechanismen der somatischen Empathie lernen anwenden, können wir herausfinden, wie wir selbst das unbewusste Teilen von Zuständen steuern oder reduzieren können, um so die negativen Effekte, zu vermeiden oder deutlich zu verringern. Präsentationen, kleine Diskussionsgruppen und praktische Übungen, bei denen wir allein oder zu zweit arbeiten werden, helfen dabei, ein tieferes Verständnis durch direkte Erfahrung zu schaffen.

Chronische Müdigkeit, Burnout und Depression haben eines gemeinsam. Isolation. Isolation sowohl von unseren Mitmenschen – Familie, Freunde, geliebte Menschen – als auch von den persönlichen Ressourcen unserer Resilienz – Werkzeuge zur Selbstregulierung oder einfach nur unsere eigene Energie... Alle drei führen zu einer Abkopplung von der Außenwelt.

Mein Zugang in diesem Workshop ist es, die Subtilität in der tiefen Verbindung zu erforschen, die wir mit unseren Klient:innen im Shiatsu, speziell im Sei-Ki, herstellen, mit dem Ziel, mit der uns eigenen Fähigkeit zur Selbstregulierung in Kontakt zu treten. Auf praktischer Ebene wirst Du eingeladen, einige Katas auszuprobieren, die häufig in Sei-Ki praktiziert werden und als Rikan No Jutsu bekannt sind. Diese Katas konzentrieren sich auf die Resonanz zwischen den Partnern bei der Erforschung der Bewegung. Sie enthalten viele Schlüsselelemente des Sei-Ki, wie Präsenz, Aufmerksamkeit und Begleitung statt bloßem Tun.

Im Sei-Ki ist es üblich, Katsugen (natürliche Bewegung) zu erfahren, was die Möglichkeit bietet, zu sich selbst zurückzukehren. Katsugen kann eine Herausforderung sein, und oft besteht die Angst, die Kontrolle zu verlieren. Doch für alle, die Katsugen erfahren, bedeutet dies fast immer ein Loslassen oder einen Verlust der Kontrolle, was so gut zu unseren Schwerpunktthemen passt. Gemeinsam können wir einen sicheren Raum schaffen, in dem wir alle wir selbst sein können und hoffentlich die tiefe Verbindung erfahren, die Shiatsu so außergewöhnlich macht.

Dieses Thema wird uns viel Spielraum und Möglichkeiten geben, unsere Klient:innen individuell und ganzheitlich dort abzuholen wo sie gerade stehen.
Wir werden in 3 verschiedene Bereiche eintauchen und erkunden, wie sie miteinander verknüpft sind. Was kann ausgelöst werden, wenn die richtigen Impulse, am richtigen Ort gegeben werden?

Der erste Bereich, in den wir eintauchen werden, sind die „Gedankenprozesse“.
Wir alle denken, oft sehr viel. Bei Depression kreisen die Gedanken allerdings unaufhaltsam in einem negativen Gedankenkarussell. Um dies aufzulösen, benötigt es die „richtigen Fragen“ und die „richtige Haltung“ von Seiten des Therapeuten bzw. der Therapeutin. Wir erlernen mit Hilfe von Coaching-Werkzeugen einen Impuls zu setzen, der neue Perspektiven schaffen und Lösungen herbeiführen kann.

Der zweite Bereich sind die „Körperprozesse“. Wir erfahren welchen großen Einfluss der Körper auf unsere Gedanken und Gefühle hat und umgekehrt. Es werden Shiatsu-Techniken erlernt, um eingefahrene Körperstrukturen, die sich bei Depression häufig zeigen, aufzulösen und wir vertiefen unser Wissen um „Embodiment“.

Der dritte Bereich beschäftigt sich mit unseren „Gefühlen“. Was steckt hinter den „negativen“ Gefühlen? Wofür sind sie gut? Und ganz wichtig: wie kann man mit ihnen im Alltag umgehen?

Es ist meiner Meinung nach sehr wichtig, sich alle drei Bereiche anzuschauen, da sie miteinander verknüpft sind und einander gegenseitig beeinflussen.

In diesem Workshop wird es viel Raum zum Experimentieren und Erfahren geben.
Ich freu mich sehr auf den spannenden Austausch.

Chronische Müdigkeit ist für viele Menschen zu einem permanenten Begleiter geworden und kann die Lebensqualität stark beeinträchtigen. Oft ist es für die betroffenen Personen gar nicht mehr vorstellbar, wie sich ein Leben mit Energie und Vitalität anfühlt. Die Ursachen dafür sind vielfältig. Die intensiven Anforderungen unserer schnelllebigen Zeit, in Verbindung mit den Herausforderungen multipler Krisen, gönnen uns jedoch generell zu wenig Möglichkeiten und Raum zum Innehalten, zum Durchatmen und zum Sammeln…

Aus der Sicht von Shiatsu handelt es sich bei Müdigkeit jedoch immer um eine Form von energetischem Mangel. Aber wo genau fehlt uns diese Energie? Welche Organe, welche Meridiane sind hauptsächlich betroffen? Mit welchen symptomatischen Auswirkungen? Was ist bei den Behandlungen zu beachten? Denn vor allem bei schweren Erschöpfungszuständen oder Syndromen wie der myalgischen Enzephalomyelitis (CFS) braucht es viel Erfahrung, um den Zustand nicht noch weiter zu verschlechtern. Geringe Belastungsintensitäten reichen dafür oft aus. Ein behutsames und gezieltes Vorgehen ist gefragt. Genau diesen Zugang möchte ich gerne mit Dir teilen.

Nei Gong Foundations
Laut Nei Gong kann Gesundheit als eine gesteigerte Leistungsfähigkeit des Körpers, des Geistes und des Qi gesehen werden. Durch die innere Transformation unseres Energiesystems ebnen wir den Weg für die Schaffung spiritueller Qualitäten in unserem Leben. Diese Leistungsfähigkeit und eine spirituelle Geisteshaltung sind beide in der Shiatsu-Praxis sehr wichtig, insbesondere, wenn wir mit herausfordernden Pathologien arbeiten müssen. Energie bewahren, Ruhe und Stabilität erhalten.

In diesem Kurs werden wir erforschen, wie wir den Atem verankern, eine bestimmte Art von Qi sammeln und wie wir die Nieren- und Herz-Qi-Felder nähren. Wir werden auch die Bedeutung der Dan Tian-Arbeit ansprechen – insbesondere im Hinblick auf den Schutz und die Pflege unseres eigenen Qi, was in direktem Zusammenhang mit dem Thema dieses Shiatsu-Gipfels steht: Chronische Müdigkeit und Burnout.